2016-2

Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern,

das 25. Jubiläum der Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen steht für ein Vierteljahrhundert, in dem Vorpommern und Westpommern immer weiter zusammengewachsen sind. Wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch kam es innerhalb von wenigen Jahren in unserer Grenzregion zu solch engen Verflechtungen, wie wir sie uns lange Zeit nicht hätten träumen lassen. Insbesondere die Belebung der Dörfer im Raum Löcknitz zeigt, welche Vorteile wir in der Region von einem vereinigten und friedlichen Europa genießen können. Die überregionalen Debatten der letzten Monate haben gezeigt, wie schnell das Verhältnis auf eine harte Probe gestellt werden kann. Dennoch verstehen sich Deutschland und Polen als wichtige Partner innerhalb der Europäischen Union. Aber auch diese befindet sich spätestens nach dem Referendum in Großbritannien in einer tiefen Krise. Auf beide Themen haben wir in den letzten Wochen in unserer Arbeit reagiert, in dem Glauben, dass die Zusammenarbeit zwischen den Menschen gerade dann, wenn es auf Regierungsebene schwieriger wird, besonders wichtig ist.

Mit freundlichen Grüßen

Anna Gatzke, Martin Müller-Butz, Mattias Diekhoff, Niels Gatzke, Dr. Marek Fiałek, Julia Bartels, Martin Schröter

Deutsch-Polnische Gesellschaft zum Brexit: „Jetzt Europa von unten neu gestalten“

Greifswald. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft (DPG) Vorpommern bedauert das Ergebnis des Referendums in Großbritannien. Anna Gatzke, Vorsitzende der DPG meint: „Europa muss jetzt von unten neugestaltet werden. Nach den Diskussionen im Vorfeld des Referendums kann es kein „weiter so“ geben. Wir alle sollten jetzt Verantwortung für die Vermittlung des europäischen Gedankens zeigen und die Politik muss die Bedingungen schaffen, die Menschen dabei zu unterstützen.“

Gerade jetzt kommt es darauf an, die Zivilgesellschaft einzubeziehen und die Vorteile eines vereinigten Europas zu erklären. Eines Europas, welches uns in der Grenzregion zu Polen in den letzten Jahren zahlreiche Möglichkeiten, gerade in der wirtschaftlichen Entwicklung Vorpommerns gebracht hat. Insbesondere die Belebung der Dörfer im Raum Löcknitz zeigt, welche Vorteile wir in der Region von einem vereinigten und friedlichen Europa genießen können.

„Jetzt kommt es darauf an, Europa nicht nur neu zu erklären, sondern auch mehr Menschen an den Vorteilen der europäischen Einigung teilhaben zu lassen“, so Gatzke. „Notwendig ist es jetzt, die Bedingungen für einen offensiven Ausbau der Nachbarsprache Polnisch in Vorpommern zu schaffen“, führt Gatzke weiter fort. Denn nur wenn die Menschen ihren Nachbarn auch verstehen, können sie an den Chancen einer sich entwickelnden Metropolregion Stettin, vor ihrer Haustür, teilhaben.

Ein runder Tisch unterwegs

Anlässlich des 25. Jahrestages der Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen für gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit möchten wir mit Bürgerinnen und Bürgern den Stand der deutsch-polnischen Beziehung diskutieren. Ausgestattet mit Informationsmaterialien über die beiden Länder und Förderinstrumente wird ein deutsch-polnisches bilinguales Team an einem transportablen runden Tisch mit Bürgerinnen und Bürgern über Erfolge, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der deutsch-polnischen Zusammenarbeit ins Gespräch kommen. Neben den Gesprächen bietet das Projekt Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich mit Hilfe von Informationsmaterialien zu den beiden Ländern, beispielhafter gelungener deutsch-polnischer Projekte sowie über Förderprogramme für die deutsch-polnische Zusammenarbeit zu informieren.

05.06.2016 in Szczecin anlässlich von „25 Jahren guter Nachbarschaft“ während der NGO-Messe „Pod Platanami“.

11.06.2016 in Blankensee vor dem Gemeindezentrum im Rahmen der Familienautofahrt der Gemeinde Dobra.

In Kooperation mit der DPG Brandenburg, der DPG Sachsen und dem RAA-Projekt „perspektywa“.