Arbeitsberatung beim „Salon Szczecinski“

„Salon Szczecinski“, Literatursalon Greifswald und DPG Vorpommern koordinieren ihre Vorhaben

Szczecin/Greifswald. Zu einer gemeinsamen Sitzung trafen sich die Vorstände des

„Salon Szczecinski“, des Literatursalon Greifswald und der DPG Vorpommern im Novotel Szczecin, um über weitere Zusammenarbeit zu beraten. Man war sich darin einig, dass gemeinsam gestaltete Projekte und Veranstaltungen die Arbeit erleichtern und eine größere Ausstrahlung erreichen. Nach der Vorstellung weiterer Vorhaben der Vereine wurde der „Erste deutsch-polnische Salon“, der am 5. Juni 2003 in Greifswald stattfindet, gemeinsam vorbereitet. Weiterhin beriet man über gegenseitige Unterstützung bedeutsamer Projekte. Dabei waren besonders das Projekt zur Übersetzung literarischer Werke aus dem polnischen und deutschen Teil Pommerns in die jeweilige Sprache des Nachbarn und das Internet- Projekt „Polenkontakte“ für regionale Vernetzung im Gespräch.

Die Etablierung eines Zentrums für Europäische Integration in Greifswald, von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern e. V. mit konzeptionellen Vorschlägen von der Politik seit längerem eingefordert, wurde für besonders wichtig erachtet. Deshalb hoffen die Akteure deutsch-polnischer Aktivitäten auf das von der Landesregierung beantragte Osteuropa-Zentrum in Greifswald, das die EU-Osterweiterung in allen Bereichen begleiten soll.

Im Anschluss an die Arbeitsberatung fand zum 19. Male ein unterhaltsamer und interessanter „Salon Szczecinski“ statt. Neben Beiträgen aus Kunst und Literatur sprachen die Präsidentin (Bürgermeisterin) der Stadt Szczecin, Dr. Anna Nowak, und der Neubrandenburger Oberbürgermeister, Dr. Paul Krüger, zur Bedeutung der Regionen im Europäischen Integrationsprozess. Viel Beifall vom zahlreichen Publikum erhielt Frau Dr, Dr. Barb Neumann, Geschäftsführerin der Berufsfachschule Greifswald, die ihr „Geheimnis des Erfolges“ prägnant und offen preisgab.

„Wissen Nachbarn genug voneinander?“

Tagung polnischer und deutscher Journalisten

Greifswald. Zu einer Diskussionsrunde über grenzüberschreitende Berichterstattung und Informationsaustausch trafen sich 30 polnische und deutsche Journalisten, Meinungsforscher und Interessenten am 14. November 2002 im Wiecker Restaurant „Zur Fähre“. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V. hatte mit Unterstützung des Bundespresseamtes und der Deutschen Gesellschaft zu dieser Veranstaltung eingeladen, um das Wissen und die Kenntnisse der Menschen in der Grenzregion übereinander durch Berichterstattung in den Medien zu erhöhen.

Neben Vertretern des Stettiner Fernsehens, des „Kurier Szczecinski“ und des Swinemünder „Wyspiarz“ (Insulaner) nahmen u. a. der Chefredakteur des „Nordkurier“, Dr. Andre Uzulis, die Redakteurin der Ostsee-Zeitung Wolgast, Ingrid Nadler, Studioleiter Stefan Horn vom Greifswalder NDR-Studio sowie Vertreter von Greifswald TV teil. Zur Einführung stellten der polnische Soziologe Dr. Andrzej Michalak und der deutsche Meinungsforscher Dr. Richard Koch die Einstellung der polnischen und deutschen Bevölkerung zur EU-Osterweiterung vor. Dabei bewiesen die Zahlen von Untersuchungen, dass es beiderseits der Grenze nicht geringe Vorbehalte zur EU-Osterweiterung gibt.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurden Erfahrungen der Zusammenarbeit dargelegt und Beispiele grenzüberschreitender Berichterstattung erläutert. Es wurde u. a. über ständige Artikelserien zu aktuellen und speziellen Themen des Nachbarlandes im „Nordkurier“, über die deutsch-polnische Sendung „Radio Pomerania“ und den Austausch von Informationen zwischen der Wolgaster Ostsee-Zeitung und dem Swinemünder „Wyspiarz“ berichtet.

Der Vertreter des „Kurier Szczecinski“, Bogdan Twardochleb, unterstrich die gute Zusammenarbeit mit Journalisten des „Nordkurier“. Der Fernsehjournalist, Grzegorz Fedorowski, aus Stettin stellte fest, dass Anzahl und Dauer von Sendungen über den Nachbarn nicht ausreichen, um dem gesellschaftlichen Auftrag der Medien für die europäische Integration gerecht zu werden. Er übergab eine zweisprachige Übersicht der Programme im Stettiner Fernsehen zur deutsch-polnischen Thematik.

Als wichtigste Voraussetzung für Informationsaustausch wurde die Sprachbeherrschung genannt. Hierbei gibt es nach wie vor große Defizite, obgleich inzwischen viele gut qualifizierte junge Polinnen und Polen in der Grenzregion für Abhilfe sorgen und die Zahl der reiferen Polnischschüler in Kursen auf deutscher Seite ständig wächst. Trotz Erweiterung der Berichterstattung einzelner Medien musste am Ende der sehr engagiert geführten Diskussionsrunde festgestellt werden, dass im Hinblick der nahen Aufnahme Polens in die EU die grenzüberschreitende Berichterstattung und der Informationsaustausch insgesamt nicht ausreichen. Für wachsende Informiertheit über den Nachbarn müssten auch Kommunen und Verwaltungen einen Beitrag leisten.