DPG begrüßt die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für Usedom

Stralsund. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft (DPG) Vorpommern hat auf ihrer Vorstandssitzung die Notwendigkeit betont, ein Verkehrskonzept für die Insel Usedom zu erstellen. Dieses Konzept muss in eine grenzüberschreitende Verkehrsplanung eingebunden werden. „Leider wurde in den letzten zwei Jahren für die Probleme mit dem Verkehr auf der Insel häufig die Ursache im polnischen Nachbarn gesucht“, meinte der erste stellvertretende Vorsitzender der DPG Dr. Przemysław Jackowski. Der Tunnel in Swinemünde zeigt nur auf, wie überfällig eine deutsch-polnische integrierte Verkehrslösung für Usedom und die Region um das Stettiner Haff ist.

Dazu gehören beispielsweise auch folgende Herausforderungen:

  • Mit dem Tunnel unter der Swine wird der Flughafen Heringsdorf nur noch eine Autostunde vom Stettiner Flughafen entfernt sein.
  • Die im Bau befindliche Schnellstraße 6 entlang der polnischen Ostseeküste und die geplante Westumfahrung um Stettin werden nach Fertigstellung zusätzlichen Verkehr bringen.

Daher bedarf es nach Ansicht der DPG Vorpommern eines Verkehrskonzeptes, das die gesamte Grenzregion und alle Verkehrsträger in den Blick nimmt, nicht nur die Insel Usedom. Jackowski betont weiter „Es ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung einer gemeinsamen Metropolregion, dass die Chancen des Swinemünder Hafens, des Stettiner Flughafens und der Ostsee-Schnellstraße auch für Vorpommern zugänglicher werden, ohne dass die Bewohnerinnen und Bewohner auf Usedom darunter leiden“. Daher begrüßt der Vorstand der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern die Ankündigung der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, gemeinsam mit der Insel ein Verkehrskonzept zu entwickeln, und die Übernahme der Planungskosten für den Wiederaufbau der Bahn-Südanbindung mit der Karniner Brücke durch das Land. Außerdem begrüßt die DPG Vorpommern die Bemühungen um die Ortumgehung Zirchow.

DPG forderte Ausnahme von Pkw-Maut

Die DPG Vorpommern hatte sich aktiv in die Debatte um die Pkw-Maut eingebracht, mit dem Ziel, dass die Euroregion Pomerania, also die Landkreise Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte von der Maut für ausländische Fahrzeuge befreit werden. Denn wer im deutsch-polnischen Zusammenwachsen und in der Entwicklung der Metropolregion Stettin die Zukunft für Vorpommern sieht, kann nur gegen die beschlossene Pkw-Maut sein.

Gerade die einfachen Begegnungen zwischen den Menschen oder der Ausflug in die Hansestädte Greifswald oder Stralsund aus Stettin werden durch die Pkw-Maut infrage gestellt. Die Forderung stieß auf große Resonanz, so erschienen 18 Medienmeldungen in Presse, Radio und Fernsehen. Herausragend waren sicherlich die Meldungen im NDR Nordmagazin, auf der Titelseite des Nordkuriers, ausführliche Berichte im Vorpommernkurier sowie Meldungen auf NDR 1 Radio MV.

Die DPG Vorpommern wird am Thema dranbleiben und die Auswirkungen genau beobachten!

2017-2

Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern,

das Zusammenwachsen der Grenzregion Vorpommern-Westpommern schreitet voran: ein großes Projekt zum Erwerb der Nachbarsprache Polnisch im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurde bewilligt. Die Swine-Querung in Świnoujście wird konkret und wird eines Tages die Inseln Usedom und Wollin verbinden. Aber auch das Interesse und Wissen vom Nachbarn muss gestärkt werden, das zivilgesellschaftliche Engagement für ein Zusammenleben in einer gemeinsamen Region braucht Unterstützung und die Entwicklung der Metropolregion Stettin muss vorangebracht werden.

Mit besten Grüßen

Anna Gatzke, Martin Müller-Butz, Mattias Diekhoff, Niels Gatzke, Dr. Marek Fiałek, Julia Bartels, Martin Schröter