Workshop zum Gemeinnützigkeitsrecht

Greifswald. Am Freitag, dem 29.09.2006, findet um 15.00 Uhr, im BiG Greifswald, Feldstr. 85, ein Workshop zum Thema „Vereine – Steuern – Gemeinnützigkeit“ statt.

Auf dieser Veranstaltung werden von Ministerialrat Werner Jütte vom Finanzministerium unseres Landes Antworten auf brennende Fragen und Orientierungshilfen zum steuerlichen Gemeinnützigkeitsrecht gegeben.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Kontaktwünsche zu polnischen Vereinen zu äußern, von denen ein Netzwerk mit Informationen vorliegt.

Das Netzwerk freiwilliges Engagement in Mecklenburg-Vorpommern e. V. und die Deutsche-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V. laden Vertreter von Vereinen und Verbänden zu dieser Veranstaltung herzlich ein.

III. Regionalkonferenz Pommern: „Gemeinsam in Pommern“ in Greifswald

Podium der Zusammenarbeit in Pommern

Greifswald. Die III. Regionalkonferenz Pommern am 11./12. 05. 2006 im BiG Bildungszentrum stieß mit ca. 70 Teilnehmern auf ein breites Interesse. Bereits vor der Konferenz mussten leider Anfragen zur Vorstellung von Projekten abgelehnt werden.

In Kurzvorträgen stellten 10 polnische und deutsche Referenten ihre Projekte über die Zusammenarbeit mit ihren Nachbarn vor.

Im Einführungsreferat zur aktuellen Situation der deutsch- polnischen Beziehungen stellte der Chefredakteur des „Dialog“ kritisch nicht nur anti- europäische und anti- deutsche Einstellungen der polnischen Regierung, sondern auch mangelnde Akzeptanz der deutschen Eliten und Politiker zur engen deutsch- polnischen Zusammenarbeit fest. Es bestehe ein Ungleichgewicht zwischen Deklarationen und der Realität, denn z. Zt. gäbe es kaum eine substantielle Zusammenarbeit, so der erfahrene Politologe und Journalist.

In der anschließenden Diskussion wurde allerdings deutlich, dass die bestehende Zusammenarbeit auf gesellschaftlicher Ebene in der Grenzregion davon kaum negativ frequentiert werde. Das erfuhren die Teilnehmer sowohl von interessanten Projekten aus Brandenburg u. a. zur Einrichtung von Polnischunterricht  in Grundschulen ab Kl. 3, als auch von einer langjährigen Partnerschaft von Stralsund mit Stargard- Szczecinski.

Kurzvorträge zur kulturellen Zusammenarbeit des Pommerschen Landesmuseums, des deutsch- polnischen Künstlerbundes, der Heimvolkshochschule Lubmin und der Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum in M-V überzeugten von ihrer Qualität und ihrem Engagement. Krystyna Dulnik vom Polnisch- Deutschen Frauen- Forum Świnoujście (Swinemünde) konnte mit Stolz von der Auszeichnung mit dem „Silbernen Greif von Westpommern“ durch den Marschall der Wojewodschaft Westpommern berichten. Der Vortrag über die junge Partnerschaft der Gemeinde Neuenkirchen mit dem polnischen Człopa (Schloppe) wurde besonders von den anwesenden polnischen Partnern begrüßt.

Die allgemeine Einstellung auf der Insel Usedom zum polnischen Nachbarn wurde mehrfach bemängelt. Dirk Weichbrodt vom Naturpark Usedom brachte das auf den Punkt: „Es fehlt der Blick nach Polen“. Dabei kritisierte er auch  fehlende Informationen der Medien auf Landesebene. Peter Heise, Geschäftsführer der POMERANIA, informierte über die Einrichtung eines „Stammtisches“ zur Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Kaiserbädern und Świnoujście.

Einen interessanten Einblick in die Arbeit des deutsch-polnischen Schulprojektes am Gymnasium Heringsdorf erhielten die Teilnehmer durch den Vortrag von Frau Ines Zapnick und zwei ihrer Schülerinnen. Selbst Laien konnten erkennen, dass diese Arbeit  nicht nur Engagement, sondern auch einen großen Zeitaufwand benötigt, denn bisher gibt es noch nicht einmal ein Lehrbuch für Polnisch. Die von Schulrätin Gudrun Köhn vorgetragene Konzeption zur Einführung des Polnischunterrichts, u. a. auch an der Regionalschule Ahlbeck, lässt hoffen, dass  von staatlicher Seite die Bedingungen zur Erlernung der Sprache unseres Nachbarn geschaffen werden.

Bei der Thematik „Bürgerschaftliches Engagement“ gab es bürgerfreundliche Signale von unserem polnischen Nachbarn. Vertreter der Stadtverwaltung Szczecin und des Marschallamtes informierten: „Die Region muss sich unter voller Mitwirkung der Bürger entwickeln“. Dafür gibt es in Polen ein Gesetz zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements.

Deshalb wurden Strukturen geschaffen, die vom Staat getragen werden und bei der Stadtverwaltung und dem Marschallamt angesiedelt wurden. Engagierte Mitarbeiter entwickelten ein Netzwerk der NGO und organisieren Anleitungen für aktive Bürger. In Kürze wird in Stettin ein Förderzentrum für NGO gegründet. Das „Westpommersche Forum der NGO“, bestehend aus Vertretern einzelner Vereine, sorgt für Lobbyarbeit. Interessant ist auch, dass polnische Bürger 1% ihrer Steuern an Vereine spenden können.

Vom „Netzwerk freiwilliges Engagement in Mecklenburg- Vorpommern e. V.“ berichtete Birgit Naxer über Projekte zur Unterstützung von NGOs in Mecklenburg. Trotz Unterstützung durch das Sozialministerium reiche das finanzielle und personelle Potential nicht für eine Abdeckung als landesweite Kontakt- und Beratungsstelle, so Frau Naxer. Weiter vertrat sie die Meinung ihres Vorstandes, dass feste Strukturen für ein solches Netzwerk unerlässlich seien, die hauptamtlich besetzt werden müssten. In ehrenamtlicher Arbeit sei das definitiv nicht leistbar.

Als Fazit des Erfahrungsaustausches wurde erneut deutlich, dass die vielfältigen Projekte auf gesellschaftlicher Ebene eine breitere Öffentlichkeit und ein Netzwerk bzw. eine feste Struktur benötigen, um Koordinierung und Vernetzung zu ermöglichen.

Man einigte sich darauf, die IV. Regionalkonferenz Pommern im Mai 2007 in Westpommern durchzuführen.

Programm III. Pommernkonferenz

DPG Vorpommern zieht Bilanz

Diedrichshagen. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V. lädt Mitglieder und Gäste zur Mitgliederversammlung, am Dienstag, dem 24. Januar 2006, 18.00 Uhr nach Diedrichshagen, in das Gebäude des ZWAB an der B109, herzlich ein.

Neben der Neuwahl des neuen Vorstandes geht es um die Einschätzung der Arbeit im Jahr 2005 und die weiteren Vorhaben im neuen Jahr. Nach Einschätzung des Vorstandes wurde im vergangenen Jahr in ehrenamtlicher Arbeit mit Kompetenz und Leidenschaft für die Verbesserung der Zusammenarbeit in der Grenzregion vieles auf den Weg gebracht.

U. a. half die DPG Vorpommern für Neuenkirchen eine polnische Partnergemeinde zu vermitteln und lud ehemalige Stettiner aus Greifswald zu einer Veranstaltung ins Pommernhus ein. Neben dem Praktikantenaustausch mit der TU Koszalin, der zielstrebigen Arbeit des „Pommernteams“ für die Erstellung eines Netzwerkes und einem deutsch-polnischen Kolloquium zur kommunalen Wirtschaft war die Ausrichtung der Jahrestagung des Bundesverbandes im Oktober 2005 in Zinnowitz eine große Herausforderung, die erfolgreich bestanden wurde und für die DPG Vorpommern bundesweit Akzeptanz einbrachte.

Ein grundlegendes Anliegen der Gesellschaft besteht im Zusammenhalt und der konkreten Zusammenarbeit der Vereine und Projekte in Vorpommern, die sich für das Zusammenwachsen in der Grenzregion engagieren.

Diesem Zweck soll die III. Pommernkonferenz im Mai 2006 in Greifswald dienen.